Chronik


Eigentlich könnte sich die Walldorfer Feuerwehr damit rühmen, eine der ersten Feuer-Ordnungen zu besitzen. In einem, in Privatbesitz befindlichen Gottes- und Gemeindebuch von Walldorf wird über diese berichtet. Es handelt sich hier um die Feuer-Ordnung, wie solche am 24. Dezember Anno 1679 öffentlich publiziert wurde. In 25 Abschnitten wird über die Sicherheit und der Umgang mit offenem Feuer und Licht geschrieben. Das es bereits Anno 1794 in Walldorf eine „Feuer-sprütze“ gab, kann nicht nachweislich belegt werden. Es wird nur berichtet, dass zwei Jahre später ein Christoph Schuler und ein Peter Enzian als „Sprützenmeister“ eingesetzt waren.


Auszüge aus dem Feuerwehrgeschen in Walldorf

 

1587 Kirche, Schule und andere Gebäude fallen den Flammen zum Opfer,

 

1634

Zum Ende des 30jährigen Krieges setzten die abziehenden Kroaten den Ort in Brand, abermals fallen Kirche, Schule, Pfarrhaus und viele andere Gebäude in Schutt und Asche

 

1742 75 Gebäude (von 224 Wohnhäusern im gesamten Ort)

 

1836

6. Mai – die größte und schwerste Katastrophe für Walldorf
Am Nachmittag brach am „Freien Platz“ das Feuer aus. Die damalige Bauweise – Haus an Haus – sehr nahe gebaut lies ei leichtes Übergreifen des Feuers zu. Der aufkommende Ostwind trug sein wesentliches dazu bei. Fast 30 Häuser werden vernichtet, über 300 Menschen verlieren Haus und Hof. Die Brunnengasse, die Schafsgasse und die meisten Häuser in der Spitalstrasse brennen nieder, auch das Hospital. Nur durch Spenden vieler Bürger, der umliegenden Ortschaften und die Bildung eine Vereines zur Unterstützung der Abgebrannten zu Walldorf machen es möglich, den Geschädigten noch vor Wintereinbruch ein Dach über den Kopf zu verschaffen.

 


An folgendes Jahr lehnte man das heute stattfindende Jubiläum an:

 

1861

Schultheiß Heiner quittiert der Löschanstalt Walldorf einen Betrag von 5 Gulden 22 1/2 Kreutzer für die Besoldung eines jeden Spritzenmeisters

 

1880 Da Walldorf immer wieder von teils schweren Bränden heimgesucht wurde, schlossen sich über 150 Feuerwehrpflichtige zusammen.
So wurden Steiger, Ordnungsmannschaft, Spritzenmannschaft, II. und III. Spritzenmannschaft, Rettungsmannschaften und Feuerläufer bestimmt.

 

1908 Die Feuerlöschgerätschaften der Gemeinde Walldorf werden bis auf weiteres der Preußischen Nationalen Versicherungsgesellschaft in Stettin mit 5% Prämie je 1 Mio. Mark = 21.00 Mark übertragen

 

1911 Die Gemeinde erhält einen Zuschuss von 300 Mark zur Beschaffung neuer Spritzenschläuche

 

1922 Am 28.Juni wird für Walldorf ein Ortsgesetz über die Erhebung von Feuerwehrgebühren verabschiedet. Die Gebühr wurde erhoben zum Zwecke der Deckung der Kosten für den Betrieb und die Unterhaltung der Feuerwehr.

 

1926 Am 20. Mai tritt der neue Ortsbrandmeister Albert Werner sein Amt an und gleichzeitig wird die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Walldorf beschlossen. Die erste offizielle Mitgliederzahl beträgt 75 Mann.

 

1938 Walldorf bekommt auf dem Dach der Gemeinde eine Sirene, ein Schlauchwagen wird angeschafft

 

1948 Am 1. Februar gründet sich in Walldorf die Freiwillige Feuerwehr mit vorerst 23 Mann (gefordert waren 31 Mann). Lt. dem Gesetz vom 5.11.1947 durfte es keine Pflichtfeuerwehren mehr geben. Da jedoch der Ausbildungsstand der hiesigen Bevölkerung als "nicht gut" eingeschätzt worden war und die Einsatzbereitschaft ebenfalls Lücken zeigte, machte sich o.g. Schritt notwendig.
Der seit 1945 als Wehrführer eingesetzte Max Danz legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder, der Schmiedemeister Karl Rüttinger wird mit der Nachfolge betraut.
Die noch vorhandenen 15 Feuerwehrröcke, 6 Feuerwehrhelme, und die 7 Koppel wurden vorerst an die aktiven Männer verteilt, übernommen und auf Betriebsfähigkeit überprüft.

 

1949 Ein Hydrantenplan für den Ort wird ausgearbeitet

 

1970 Die Feuerwehrausrüstung in Walldorf besteht aus einem KLF B 1000 und einem TSA.
Von den geforderten 40 Kameraden konnten bislang nur 27 Kameraden verpflichtet werden, trotzdem war man stets bemüht die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.

 

1977 Man trägt sich mit dem Gedanken, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Das alte in der Kniebreche entspricht nicht mehr den Erfordernissen. Als Standort wird vorgesehen, auf dem ehemaligen Grundstück des K. Hildebrand, Karl-Marx-Platz das Projekt zu beginnen.

 

1979 Im Land kommt es zu einer kritischen Energiesituation. Durch die Feuerwehr muss abgesichert werden

-> alle Produktionsbetriebe nur Strom für die Produktion entnehmen dürfen

-> um Produktionsausfälle nur in Sonderschichten wieder aufzuholen sind

-> sich die Betriebe auf Arbeitszeitverlagerungen einzustellen haben,

-> die Nahrungsmittelproduktion in den Produktionsstätten nur durch Absprache mit dem Bürgermeister abzusichern sind.

 

1980 Innerhalb der FFw Walldorf bildet sich eine Parteigruppe der SED .

 

1984 Am 4. Oktober kann der Rohbau des neuen Feuerwehrgerätehauses übergeben werden.

 

1985 Die Freiwillige Feuerwehr weißt eine Soll-Stärke von 40 Kameraden gegenüber einer Ist-Stärke von 32 Kameraden auf. Es gibt im Ort eine Betriebsfeuerwehr im VEB Plattenwerk und eine Betriebslöschgruppe im VEB Elektroinstallation.

 

1986 Die Walldorfer Feuerwehr kann mit einer Soll-Stärke von 40 Kameraden eine Ist-Stärke von 43 Kameraden gegenüberstellen, darunter ein Ehrenmitglied.
In einer Inventur können ein LF 8-TS8, ein KLF (B 1000), ein TSA geschl. (8503), ein Schlauchtransportanhänger sowie eine TS 8 nachgewiesen werden.

 

1990 Die Feuerwehr erhält von der Partnergemeinde Walldorf/Hessen ein Löschgruppenfahrzeug LF 16. Im August wird der Feuerwehrverein gegründet.

 

1991 Der Feuerwehrverein baut auf die längst vergessene Tradition zum Himmelfahrtstag auf, man organisiert einen geselligen Tag auf dem Melkerser Felsen.
130 Jahre Freiwillige Feuerwehr werden würdig begangen mit einem "Tag der offenen Tür", zahlreichen Schauvorführungen und einem großen Festumzug.
Der Feuerwehrverein übernimmt nach der Wende die erste Kirmes im Ort.
Die FFw Walldorf erhält die ersten Funkmeldeempfänger des Types Motorola BMD.

 

1993 Im Gerätehaus wurde ein Schulungsraum für die Kameraden ausgebaut.

 

1994 -1995 Anbau einer zweiten Garage

 

1996 135 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Walldorf

 

1997 Die Feuerwehr erhält ein neues Tanklöschfahrzeug vom Typ TLF 16/25 mit einem Aufbau der Firma Empl in Österreich

 

1998 -1999 Der Dachboden über den beiden Garagen wird zum Büro, Jugend- und Vereinszimmer ausgebaut.

 

2000 Der Feuerwehrverein kauft der Feuerwehr eine IFEX 3000

 

2001 Die Feuerwehr erhält ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 mit dem Aufbau der Firma Ziegler, was das alte LF8-TS8 (Robur) ablöst.
Am 3. bis 5. August feiert die FFw Walldorf  ihr 140 jähriges Bestehen.
Die Internetseite "www.ffw-walldorf-werra.de" geht am 22. Juni 2001 Online.

 

2002 Die Feldküche des Feuerwehrvereins wird restauriert.

 

2003 Das Jahr beginnt mit einem zwei tägigen Hochwasser. Durch die rasch einsetzende Schneeschmelze am Neujahrstag, steigt die am Ort vorbeiführende Werra sehr schnell an. Auch die durch den Ort führende Herpf steigt durch die Schneeschmelze. Die Kameraden unterstützen die in Not geratenen Bewohner in der Bahnhofsstraße. Nicht nur die Feuerwehr war im Einsatz, auch der Feuerwehrverein half mit, indem er die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen versorgte.
In diesem Jahr veranstaltete die Jugendfeuerwehr zum ersten mal die Sammlung der Weihnachtsbäume.
Einen mehrtägigen Ausflug in das Ausbildungs- und Jugendzentrum Sinnershausen unternahm die Jugendfeuerwehr. Alle Kosten wurden von unserem Feuerwehrverein übernommen.
Die Waldgenossenschaft Walldorf sponsert der FFw Walldorf ein neues Schlauchboot.

 

2004 Die Feuerwehr erhält einen Lichtmast für das TLF 16/25.

 

2007 Die Feldküche des Feuerwehrvereins wird grundhaft restauriert und instand gesetzt.
2011
Aufgrund der starken Schneeschmelze, nach einem schneereichen Winter, war die Gemeinde Walldorf vom Hochwasser betroffen. Zu Beginn im Bereich des Flusslaufes der Herpf (Brückenmühle und Kniebreche). Hier waren teilweise Straßen vom Wasser überflutet. Während der Pegel der Herpf sank, stieg jedoch die Werra auf einen sehr hohen Pegel an. So war die Bahnhofstraße bis Höhe des Sportlerheimes "Wanska" überflutet (teilweise bis zu 40 cm) und somit auch zahlreiche Keller der Anwohner. Die Feuerwehr Walldorf war hierbei knapp 60 Stunden im Dauereinsatz um Kontrollen durchzuführen und den betroffenen Anwohnern mit Sandsäcken und teilweise mit Pumpen auszuhelfen. Auch hier unterstützte der Feuerwehrverein die aktiven Kameraden mit Essen und Getränken hervorragend.
Gleich drei Jubiläen wurden zum Feuerwehrfest begangen: 150 Jahre Feuerwehr, 20 Jahre Jugendfeuerwehr und 20 Jahre Feuerwehrverein. Das Fest erstreckte sich über zwei Tage (17. & 18. Juni) mit einer großen Schauübung am alten Pflegeheim, in der die Löschtechnik von früher bis heute dargestellt wurde. Des Weiteren fand am Samstag ein großer Festumzug mit einem Rückblick auf die Feuerwehr und Vereinsgeschichte und vielen befreundeten Wehren statt. Auch wurde die neu angeschaffte Feuerwehrfahne, welche durch den Feuerwehrverein und  Spender finanziert wurde, der Freiwilligen Feuerwehr Walldorf übergeben. Aus Anlass der 20 Jahre Jugendfeuerwehr, wurde das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager auf dem Gelände des MSC Walldorf/Werra durchgeführt.
03. April 2012 In den Nachmittagsstunden des 03. April 2012 fiel die Kirche den Flammen zum Opfer. Für vielen Einsatzkräfte war es auf der Einsatzfahrt noch unglaublich und an der Einsatzstelle unfassbar - die Kirche brannte wirklich. Das Feuer erstreckte sich über das gesamte Kirchenschiff und griff zudem noch auf den Turm über. Jedoch konnte dieser durch die Unterstützung der weiteren anwesenden Feuerwehren zum Teil gerettet werden. Der Einsatz erstreckte sich dabei über mehrere Stunden mit über 100 Einsatzkräften.
Einsatzbericht: Brand Kirche
01. Januar 2019 Die Gemeinde Walldorf ist ein Ortsteil der Stadt Meiningen und die Feuerwehr Walldorf nun ein Standort innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Meiningen.